Quellen & Schwinden


Aufgrund der künstlichen Untertrocknung des Holzes, sind die Holzzellen bemüht die geschlossenen Zellen wieder zu sättigen.

Dem Grunde nach gilt:

Bei einem Raumklima von 60% r. Lf  bei 20°C erhöht sich die durchschnittliche Holzfeuchtigkeit um 1%. Daraus folgt in diesem Beispiel eine Volumenveränderung in der Holzbreite von durchschnittlich 0,25 %. Diese Volumenveränderung ist stark von der Holzart abhängig.

Dieses bedeutet somit auf 1000mm Breite schwindet oder quillt das Holz um 2,5 mm.


Durch verkleben des Parketts auf dem schubfesten Untergrund kann dieser Wert halbiert werden. Des weiteren kann das Quell/Schwindverhalten durch mehrschichtiges verleimen (Fertigparkett) halbiert werden. Durch das Verlegemuster kann das Quell/Schwindverhalten positiv beeinflusst werden.

Bei diesem Rechenbeispiel wird bei 8 Meter Raumbreite eine Randfuge von  10mm benötigt, wenn sich die Luftfeuchtigkeit um 10% auf 60% r.LF/20°C erhöht. Somit wird bei einer Erhöhung auf 70% r.Lf/20°C eine 20mm breite Randfuge benötigt, was mit einer beidseitigen Fuge von 10mm gegeben ist. Bei einer weiteren Erhöhung über einen längeren Zeitraum auf 80% r.Lf/20°C bei 8 Meter Raumbreite, ist die geforderte Randfuge von 30mm aufgebraucht und eine weitere Erhöhung der Luftfeuchtigkeit zu vermeiden.


Da in unseren Breitengraden so eine hohe Luftfeuchtigkeit eher selten anzutreffen ist, reicht eine Dehnungsfuge im Randbereich von 15mm in den meisten Fällen aus.


Selbstverständlich kann diese Rechnung auch in die andere Richtung angewendet werden, nur das beim Schwundverhalten Fugen entstehen die sich über die Stabreihen verteilen.


Zum Beispiel 8 Meter Raum mit Eiche Zweischicht Fertigparkett 70 mm breit bei 20% r.Lf./20°C ergibt theoretisch eine Fuge pro Stabreihe von 0,2 mm. Da sich die Natur beim Wachstum des Baumes nicht an mathematischen Gleichungen hält, kann eine Stabreihe auch mit 0,35mm glänzen, während eine andere Fuge 0,1 mm aufweist.


Es gibt noch weitere Faktoren in dieser Gleichung, die Berücksichtigung fordern. Allen voran die Feuchtewechselzeit der einzelnen Holzarten. Diese Zeit ist es, welche eine Holzart benötigt, um sich dem Raumklima anzupassen.


Es gibt sogenannte nervöse und ruhige Hölzer.